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36165 Kläranlage Bad Kösen, Erhöhung Sauerstoffeintrag, Schlammsilo

36165 Kläranlage Bad Kösen, Erhöhung Sauerstoffeintrag, Schlammsilo

Schalarbeiten DeniBioP-Becken
Fachgebiet:
Ingenieurbauwerke
Abwasserentsorgung
Leistungsumfang:
LP 1-8
HOAI § 41 Ingenieurbauwerke
HOAI §55 Technische Ausrüstung
örtliche Bauüberwachung
Planungszeitraum:
Januar 2017 - August 2018
Bauzeitraum:
September 2018 - August 2020
Wertumfang:
1,85 Mio.
Bauherr/Auftraggeber:
Abwasserzweckverband Naumburg
Adresse:
06618 Naumburg Linsenberg 100
Kontakt/Ansprechp.:
AZV Naumburg Herr Möhring 03445 / 70 76 69
info.invest@azv-naumburg.de

Weitere Leistungen:-Verfahrenstechnische Bemessung, Elektrotechnik/Automatisierung

HOAI: Ingenieurbauwerke, Verfahrenstechnische Ausrüstung, Elektrotechnik/MSR, LP 1 bis 9

 

In der Kläranlage Bad Kösen  werden seit 1994 die im Verbandsgebiet des  Abwasserzweckverbandes Bad Kösen anfallenden Abwässer unter Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen gereinigt. Die Anlage ist im mechanischen Teil einschließlich Hebewerk für 10.000 EW (= Endausbau) und in der Biologie für 6.000 EW (= 1. Ausbaustufe) bemessen und erstellt. Insgesamt entspricht die Kläranlage Bad Kösen im Aufbau und der technischen Ausrüstung nach wie vor den Regeln  der Technik.

Die Messwerte der Betriebsüberwachung zeigen in den letzten drei Jahren eine mittlere Auslastung der biologischen Stufe bezogen auf die BSB5-Schmutzfracht von ca. 6.000 bis 7.000 EW.  Bei ausreichendem Schlammalter von 25 Tagen verfügt die biologische Stufe, entgegen der zu erwartenden sicheren Einhaltung der Ablaufwerte, jedoch über keine weiteren Leistungsreserven. Es ist festgestellt, dass im Klarwasserablauf zur Saale die Stickstoffwerte zeitweilig gerade noch eingehalten werden. Die Leistung der biologischen Stufe wird bei Stoßbelastungen in der Stickstoffelimination erreicht und überschritten. Die Untersuchungen zeigen zweifelsfrei, dass die Ursache für die begrenzte Leistungsfähigkeit auf die mangelhafte Sauerstoffversorgung im Belebungsbecken zurückzuführen ist.

Es wird eine Erweiterung der Kläranlage Bad Kösen von 6.000 EW auf 9.500 EW geplant. Das Bauvorhaben umfasst die Erweiterung der bestehenden Kläranlage Bad Kösen einschließlich der erforderlichen Anschlüsse und Integration von Anlagenteilen, die zum Betrieb der erweiterten Anlage erforderlich sind.

Sauerstofferhöhung

Der Sauerstoffeintrag ist nicht mehr ausreichend, um die erforderliche Stickstoffelimination zu erreichen. Es wird die zusätzliche Installation von Belüftern im Belebungsbecken sowie die zusätzliche Installation von Gebläsen erforderlich. Der Sauerstoffeintrag sollte für den Endausbau bemessen werden. Das vorhandene Belüftungsbecken wird mit einer neuen ausreichenden Sauerstoffversorgung ausgestattet. Es werden feinblasige Belüfter im Belebungsraum flächengleich am Beckenboden installiert. Die Reinigung und der ggf. erforderliche  Belüfteraustausch muss ohne Beckenentleerung vorgesehen werden, da das Belebungsbecken bei hohem Grundwasserstand nur mit erheblichem Aufwand entleert werden kann. Weiterhin ist ein Rührwerk zur Umwälzung erforderlich. In der Gebläsestation ist ausreichend Aufstellungsplatz für ein bzw. zwei weitere Gebläse. Die Lüftungsanlage ist an die höhere Abwärme anzupassen.

Schlammsilo

Bei gemeinsamer aerober Schlammstabilisierung ist ein Schlammalter von mindestens 25 Tagen erforderlich. Die Schlammstabilisierung ist erforderlich, damit es zu keiner anaeroben Zersetzungen (Faulung) kommt.

Der anfallende Überschussschlamm wird aus der vorhandenen Rücklaufschlammpumpstation zu einem neuen Schlammbehälter gefördert. Der neue Schlammbehälter dient zur Schlammpufferung und Eindickung. Der abgesetzte Bodenschlamm  wird entwässert. Das Trübwasser der Eindickung fließt in das Deni bzw. Bio-P-Becken.

 Deni-BioP-Becken vorgeschaltet zum Belebungsbecken

Es wird ein neues Denitrifikationsbecken erstellt. Das vorhandene Belebungsbecken wird mit einer ausreichenden Belüftung ausgerüstet. Damit entsteht eine Verfahrenskombination, in der eine vorgeschaltete Denitrifikation mit einem anschließenden mit intermittierender Belüftung betriebenen Belebungsbecken kombiniert wird. Es liegt bemessungsgemäß ein ausreichendes aerobes Schlammalter vor und es besteht die Möglichkeit einer anaeroben Versäuerung zur erhöhten Bio-P-Elimination. Das zusätzliche Becken hat ein Nutzvolumen von ca. 800 m3. Bei Zulaufmengen von 365 m3/h zuzüglich des Rücklaufschlamms  von 100 % steht eine Verweilzeit von 1 Stunde zur Verfügung. Die konstruktive Gestaltung von Zu- und Ablauf muss Kurzschlussströmungen ausschließen. Weiterhin ist ein Rührwerk zur Umwälzung erforderlich. Beim Betrieb als Denitrifikation wird eine Rezirkulation von 100 % vorgesehen.

Los 1

Errichtung eines Stahlbeton-Rundbeckens Durchmesser 18 m, Wassertiefe 4 m

Rezirkulationsleitung DN 600 mit Anbindung an vorhandenes Rundbecken 26 m

Stahlbeton-Bodenplatte für Schlammsilo, mit Rohrdurchführungen

Stahlleitung DN 300 Druckluft zum Belebungsbecken

Stahlleitung DN 200 Druckluft zum Schlammsilo

Kabelschutzrohrtrasse DN 110, Abwasserdruckleitungen bis DN 200

Maurer- und Fußbodenarbeiten für Schaltraum

Wiederherstellung Außenanlagen 

 

Los 2

Tauchmotorrührwerk, Propeller, ca. 4 kW

Tauchmotorrührwerk, Propeller, ca. 2 kW

Führungs- und Hebeeinrichtung für Rührwerk

Tauchmotor-Propellerpumpe, ca. 5,5 kW

Führungs- und Hebeeinrichtung für Propellerpumpe

Belüftungsfelder, ca. 493 Membran - Tellerbelüfter

Luftverteilungsrohr DN 200, Werkstoff Nr. 1.4571

Fallleitung DN 100, Werkstoff Nr. 1.4571

Bediensteg aus Stahlprofilen, Länge 11,7 m

Schlammsilo, Segmentbauweise emaillierter Stahlplatten, Höhe 5,67 m, Du 15,37 m

Bediensteg aus Stahlprofilen, Länge 17 m

Manteltreppe, Stahlprofile mit Gitterrosten, Breite 1,0 m

Strömungsleitrohre Du 300 mm

Luftverteilungsrohr DN 150, Werkstoff Nr. 1.4571

Fallleitung DN 80, Werkstoff Nr. 1.4571

Ertüchtigung vorhandener Gebläse, ca. 15 kW

Neubau Gebläse, ca. 55 kW

Rohrausrüstung DN 200 bis DN 300, Werkstoff Nr. 1.4571

 

Los 3

Austausch NS-Trafo 400kVA mit Anpassung NSHV

mobile Netzersatzanlage 70kVA mit Anbindung an die HV

motorgetriebener Leistungsschalter 400A

motorgetriebener Leistungsschalter 125A

Anpassung bestehende Schaltanlage

Rückbau der nicht mehr nutzbaren Abgänge inkl. Rückziehen der Kabel

Schaltanlage als UV mit 12 Motorabgängen, davon 5 Motorabgänge mit FU im Bereich bis 30kW

Verkabelung der Antriebe

Nachrüstung von Meßtechnik

Erweiterung Ergänzung der bestehenden SPS-Software

Erweiterung Ergänzung der bestehenden PLS-Software

Inbetriebnahme und Probebetrieb


Fundament Schlammsilo

Baustelle DeniBioP-Becken

Betonierarbeiten DeniBioP-Becken
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