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35084 Sanierung Hauptsammler Ostufer Mühlgraben

35084 Sanierung Hauptsammler Ostufer Mühlgraben
Einheben der Haubenelemente
Einheben der Haubenelemente
Fachgebiet:
Ingenieurbauwerke
Abwasserentsorgung
Kanalsanierung
Leistungsumfang:
HOAI §41-44 Ingenieurbauwerke
LP 1-8
örtliche Bauüberwachung
Tragwerksplanung
Vermessung
Baugrunduntersuchung
Ökologische Fachplanung
Planungszeitraum:
10/2018 - 10/2019
Bauzeitraum:
01/2020 - 09/2020
Wertumfang:
550 T€
Bauherr/Auftraggeber:
Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS)
Adresse:
06108 Halle / Saale Bornknechtstraße 5
Kontakt/Ansprechp.:
HWS, Herr Geßler 0345/ 5816813

Haupt-Bauleistungen :

 

150m2         Temporäre Baustraße

295m3         Erdarbeiten, Homogenbereich C

190m2         Abbruch Stahlbetondeckenplatte Hauptsammler

55m3           Abbruch Kanalmauerwerk, 38 dick

55m3           Herstellung Klinkermauerwerk, 36,5 dick - Ausführung Nebenangebot Stb-Haubenelemente

190m2         Neubau Stahlbetonabdeckplatte

73m             Stahlbetonwandscheibe

95m3           Rückbau Grundstücksmauer, einschl. Gründung, L 58m

135m3         Denkmalgerechte Wiederherstellung Gundstücksmauer, einschl. Gründung, L 58m

150m2         Ökologische Bauleistungen, einschließlich Großgehölze

 

Bei Inspektionsarbeiten am Hauptsammler im Bereich des Ostufers Mühlgraben nach dem Hochwasser des Jahres 2013 wurden zwei Bereiche ermittelt, die auf einer Länge von insgesamt 36 m massive Schäden aufwiesen. Mit einem intakten Teilbereich zwischen den Schadstellen ergab sich ein zu betrachtender Kanalabschnitt mit einer Länge von 73 m. 


Der Hauptsammler verläuft in diesem Bereich im Hang, und wurde in den Jahren 1912/1913 direkt unter der Geländeoberfläche ohne Erdüberdeckung hergestellt.
Das Fließprofil des Sammlers ist, wie bei anderen Abschnitten des Hauptsammlers im Stadtgebiet auch, eiförmig, mit in der oberen Hälfte geraden Wänden. Die Profilabmessungen des Hauptsammlers betragen 1,78 m in der Breite und 2,20 m in der Höhe. Die Außenmaße liegen in Breite und Höhe je bei 2,6 m.

Die Kanalwände bestehen im oberen Wandbereich von ca. 1,0 m Höhe aus 38 cm Vollklinker-mauerwerk mit außenseitigem Zementputz. Im unteren Wandbereich sind die Kanalwände ca. 50 cm dick. Dort wurden Kanalklinker als innere Kanalauskleidung in Beton verlegt, die eigentliche Wand besteht aus einer Beton-Natursteinmischung  Der eiförmige Sohlbereich besteht ebenfalls aus Klinkermauerwerk.


Die Abdeckplatten des Sammlers aus Stahlbeton liegen lose auf den Wänden auf, und sind an Ober- und Unterseite horizontal, ohne Überhöhung oder Profilierung ausgeführt.


Die Oberfläche des Sammlers wird als öffentlicher Verbindungsweg zwischen Riveufer und Burgstraße genutzt. Der Weg ist nicht für Fahrzeuge gesperrt, ist aber aufgrund des beidseitigen Baumbestandes mit größeren Fahrzeugen nicht durchgängig befahrbar, und wird daher nur als Fußweg genutzt. 

Die Schäden am Sammler waren um bis zu 10 cm verschobene Seitenwände, die zusätzlich eine Schiefstellung aufwiesen. 

 

Die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS GmbH) erkannte den Handlungsbedarf und leitete Maßnahmen zur Schadensbeseitigung ein. Im Zuge weiterer Begehungen mit dem Bauplanungsbüro Heuer & Tonne stellte die HWS auch Schäden an den Abdeckplatten (Betonkorrosion) am Durchflussprofil fest.

 

Auf Grund der Bedeutung des Hauptsammlers für die Abwasserentsorgung der Stadt Halle bestand die Zielsetzung der HWS GmbH darin, den geschädigten Bereich des Hauptsammlers zeitnah in seiner Standsicherheit und Betriebssicherheit für die weitere Nutzung zu ertüchtigen.

 

Vom Maßnahmenträger wurde aufgrund der Erfahrungen mit der Hauptsammlersanierung im Stadtgebiet Halle, das Ingenieurbüros Sigma UWT GmbH Halle mit der Planung der Maßnahme beauftragt. 

 

Nach umfangreicher Ursachenforschung bezüglich der festgestellten Schäden erfolgte die Festlegung eines Sanierungskonzeptes in Zusammenarbeit mit den Statikern und Baugrundexperten.
Kanalwände und Abdeckplatten sollten erneuert werden, zur statischen Ertüchtigung sollte die hangseitige Kanalwand zusätzlich mit einer Stahlbeton-Wandscheibe verstärkt werden. 

 

Zudem musste eine unmittelbar angrenzende, denkmalgeschützte Grundstücksmauer abgetragen, und nach den Sanierungsarbeiten neu gegründet und wieder aufgebaut werden.

 

Besondere Anforderungen für Planung und Bau ergaben sich auch aus den begrenzten Platzverhältnissen, die ein Vor-Kopf-Bauen erforderlich machten, der Realisierung im laufenden Vollast-Betrieb des Hauptsammlers, sowie den umfangreichen ökologischen Auflagen für die Ausführung.

 

Nach 1-jähriger Planungsphase wurde das Vorhaben von 01/2020 - 09/2020 realisiert und erfolgreich abgeschlossen. 

Hauptsammler Baubereich vor Beginn der Sanierung
Hauptsammler Baubereich vor Beginn der Sanierung
Alt und Neu
Alt und Neu
Kurvenbereich im Bau mit Stb.-Wandscheibe
Kurvenbereich im Bau mit Stb.-Wandscheibe
Schadensbereich - verschobene Kanalwaende
Schadensbereich - verschobene Kanalwaende
Wiederaufbau der denkmalgeschuetzen Grundstuecksmauer
Wiederaufbau der denkmalgeschuetzen Grundstuecksmauer
Querschnitt Bestand
Querschnitt BestandPlan
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