36252 - Sanierung Brauhausteich Schkopau
36252 - Sanierung Brauhausteich Schkopau
- Fachgebiet:
-
Freianlagen
Gewässersanierung
Besondere Leistungen
- Leistungsumfang:
-
HOAI §39 Freianlagen
LP 1-9
naturschutzrechtliche Fachplanung
- Planungszeitraum:
- 06/2018 - 07/2021
- Bauzeitraum:
- 10/2021 - 12/2022
- Wertumfang:
- 0,9 Mio. €
- Bauherr/Auftraggeber:
- Gemeinde Schkopau
- Adresse:
- 06258 Schkopau Schulstraße 18
- Kontakt/Ansprechp.:
- Gemeinde Schkopau, Bauamt, Frau Schmidt
Der Brauhausteich gehört zu einem System aus drei Teichen am Ufer der Laucha. Der Große Mühlteich und der Kleine Mühlteich liegen südöstlich, der Brauhausteich nordwestlich der Laucha.
Der Brauhausteich ist der zweitgrößte der drei Teiche, die vermutlich in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt wurden, um eine Wassermühle direkt südlich des Brauhausteiches zu betreiben. An der Südostspitze des Brauhausteiches steht an der Straße Am Mühlteich das denkmalgeschützte Gebäude Am Mühlteich Nr. 7, welches im Denkmalverzeichnis als Mühlengebäude vermerkt ist.
Durch künstlichen Fischbesatz wurde der Brauhausteich durch den Angelverein Buna/Schkopau e.V. als Pächter auch als Angelgewässer genutzt. Wann Ufer (Betonmauer, Betonelemente) und Teichsohle (Rasengittersteine im Südbereich) stabilisiert wurden, ist nicht bekannt. Es ist aufgrund der Bauart der Elemente anzunehmen, dass diese Baumaßnahmen erst im 20. Jahrhundert stattfanden. Der Brauhausteich liegt in direkter Benachbarung des sich nordwestlich anschließenden Schlossparks und gehörte vermutlich früher zu den Schlossanlagen. Von Südwesten gelangt man über einen Fußweg von der Straße Am Mühlteich aus zum Teich. Von Nordosten aus ist der Teich über das Wegesystem des Schlossparks angebunden.
Die Renaturierung diente der Kompensation des in einem B‐Plan‐Verfahren ermittelten Wertpunktdefizits innerhalb des Gemeindegebietes. Die damalige Gewässergüte führte zudem zu lebensfeindlichen Bedingungen im Brauhausteich. Diese Bedingungen waren schädlich für aquatische bzw. semi‐aquatische Organismen. Die ökologische Aufwertung des Stillgewässers sollte mit folgenden, im Rahmen des B‐Plan‐Verfahren mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmten Maßnahmen erfolgen:
- Entschlammung
- Rückbau der Uferbefestigung aus Betonmauern und Betonelementen
- Abschnittsweiser Einbau einer naturnahen Uferbefestigung
- Teilweise Uferbefestigung durch Bepflanzung
- Ergänzung des Gehölzbestands, ohne jedoch den Teich vollständig einzugrünen
- Unterbindung von Einleitungen, mit Ausnahme von unbelastetem Regenwasser, zur Verbesserung der Wasserqualität im Teich
Eine Gewässersanierung durch Entschlammung trägt langfristig zum Erhalt eines Standgewässers bei, so dass die Maßnahme, trotz temporärer bauzeitlicher Beeinträchtigungen im Rahmen der Sedimentaufnahme und ‐beseitigung, grundsätzlich eine nachhaltige Verbesserung darstellte. Zu berücksichtigen war, dass bei umfangreichen Schadstoffanalysen im Vorfeld der Maßnahme eine hohe Quecksilberbelastung des Schlammes festgestellt.
Für die Ausführung dieser komplexen Maßnahme wurde mit der Vebiro GmbH aus Könnern daher ein in der Gewässersanierung erfahrener Partner gesucht und gebunden.
Die Entschlammung des Teiches erfolgte dann durch mobile Schlammentwässerungspressen vor Ort, die den Wassergehalt des zu entsorgenden Restsedimentes stark herabsetzten und die zu entsorgenden Massen auf 2.500 t reduzierten. Die Entschlammung erfolgte im Wasserkreislauf, das von den Pressen in den Teich rückzuführende Wasser wurde dabei kontinuierlich durch Filteranlagen aufbereitet. Nach der Entschlammung wurde der Teich für die weiteren Baumaßnahmen vollständig entleert, und
nach Herstellung der neuen Sohlprofile und der Uferbefestigungen wieder befüllt.
Das Ingenieurbüro Sigma Umwelttechnik wurde im Juni 2018 mit der Planung dieser Maßnahme beauftragt. Nach 1‐jähriger Planungsphase wurde das Vorhaben von 10/2021 – 12/2022 realisiert und erfolgreich abgeschlossen.
















