Hauptbauleistungen:

Im Baubereich verläuft eine Abwasserdoppeldruckrohrleitung der HWS GmbH, die der Schmutz- bzw. Mischwasserentsorgung des Stadtbereiches Halle-Neustadt dient.

Die Abwasserdoppeldruckleitung 2 x DN 500 hat eine hydraulische Leistungsfähigkeit von ca. 600 l/s. Somit können ca. 50.000 m³ Abwasser am Tag transportiert werden. Die Abwasserdruckleitung ist zur Mischwasserentsorgung der Stadt Halle unverzichtbar.

Die bestehende Abwasserdoppeldruckleitung 2 x DN 500 GG durchläuft den  Planungsbereich diagonal aus südwestlicher Richtung (Querung Magistrale) bis zum Rennbahnkreuz. Bei den Rohrleitungen 2 x DN 500 handelt es sich um Graugussleitungen, mit Stemm- und Schraubmuffen.

Die Gesamt-Trasse der Abwasserdruckrohrleitungen beginnt am Pumpwerk Halle-Neustadt (Höhe Feuerwache Halle-Neustadt). Der Auslauf befindet sich am Spechtweg. Danach fließt das Abwasser im freien Gefälle zur Kläranlage Halle-Nord.

Der zu erneuernde Trassenabschnitt hat eine Länge von ca. 625 m. In diesem Abschnitt traten in der Vergangenheit gehäuft Havarien in Form von Rohrleitungsschäden auf, weshalb die HWS festgelegt hat, diesen Teilabschnitt zu erneuern. Nördlich (Rennbahnkreuz, Heideallee) und südwestlich (Querung Magistrale) wurden die beiden Druckrohrleitungen in den letzten Jahren bereits in Teilabschnitten erneuert.

Zielstellung der Maßnahme war es, durch den geplanten Austausch bzw. Neubau der Druckrohrleitungen die Betriebssicherheit der Abwasserentsorgung für die nächsten Jahrzehnte sicherzustellen.

Die vorhandene Leitungsdimension erfüllte hinsichtlich hydraulischer Leistungsfähigkeit die bestehenden Vorgaben. Als Druckstufe wurde PN 10 gewählt.  Eine Dimensionsänderung war nicht vorgesehen.

Eine Variantenuntersuchung zwischen GGG und PE als möglichen Rohrwerkstoff wurde bereits bei vorherigen Bauabschnitten durchgeführt, die Entscheidung für den Neubau der Abwasserdruckrohr-leitungen fiel nach Abwägung aller Vor- und Nachteile für PE aus.

Als Rohrleitungsmaterial wurde daher PE gewählt, PE 100, SDR 17, in der Dimension 560 x 33,2 mm (DN 493,8 mm) DIN EN 13244/ DIN 8074/ 8075. Heizelementstumpfschweißung nach DVS 2207-1.  Bei PEHD wird die geringere Biegesteifigkeit durch größere Wandstärken ausgeglichen.

Durch Schweißverbindungen wird ein endloser und dichter Strang hergestellt. Die Verbindung wird bei Nennweiten dieser Größe durch Spiegelschweißen realisiert. Es werden Rohre mit äußerer Wandverstärkung aus mehrfach vernetzten Kunststoffe PEHD RC (RC= resistant to crack) eingesetzt, die einen optimalen Außenschutz der Rohre bieten. Im Bereich der Schweißverbindungen wurden nach dem Schweißen die inneren Schweißwulste herausgeschält.

Nach 1-jähriger Planungsphase wurde das Vorhaben von 08/2023 – 09/2024 realisiert und erfolgreich abgeschlossen.