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35069 Schadensbedingter Ersatzneubau TWL DN 600 und Abwasserdoppeldruckleitung 2x DN 500 am Gimritzer Damm BA1 / BA2

35069 Schadensbedingter Ersatzneubau am Gimritzer Damm BA 1 / BA2

Fachgebiet:
Ver- und Entsorgung
Abwasserentsorgung
Trinkwasserversorgung
Leistungsumfang:
HOAI § 41 Ingenieurbauwerke
LP 1-8
örtliche Bauüberwachung
Koordinierung weiterer besonderer Leistungen
Planungszeitraum:
08/2015 - 03/2016
Bauzeitraum:
06/2016 - 05/2017
Wertumfang:
BA1: 1,0 Mio. € BA2: 2,7 Mio. e
Bauherr/Auftraggeber:
Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS)
Adresse:
06108 Halle (Saale) Bornknechtstraße 5
Kontakt/Ansprechp.:
HWS, Herr Weise

Haupt-Bauleistungen BA1/BA2 :

 

- 380 m Neubau TWL DN 600 GGG erdverlegt

- 775 m Neubau TWL DN 600 GGG Rohreinzug in DN 1000 St

- 2305 m Neubau Abwasserdruckleitung PE 560 x 33,2 mm (DN 500)

- 270 m Neubau TWL DN 300 GGG

- 38 m Schutzrohrvortrieb DN 500 GFK

 

Das Saalehochwasser 2013 verursachte auch im Bereich Halle/Saale umfangreiche Schäden an der vorhandenen Infrastruktur. So wurde im Bereich der Nord-Süd-Achse des Gimritzer Damms, einem Grüngürtel zwischen dem Innenstadtbereich und Halle-Neustadt, auch unterirdische Infrastruktur der Halleschen Wasser und Abwasser GmbH (HWS) in Mitleidenschaft gezogen.

Bei den irreparabel geschädigten Leitungstrassen handelte es sich um eine Trinkwasser-Hauptversorgungsleitung DN 600, und 2 Abwasser-Druckleitungen DN 500. Beide Systeme sind unverzichtbar für die Ver- und Entsorgung des ca. 45.000 Einwohner zählenden Stadtteils Halle-Neustadt, 1964 als eigenständige Großwohnsiedlung gegründet, und seit 1990 zur Stadt Halle gehörend.

Die sogenannte „Hammelbergleitung“ DN 600, gebaut im Jahr 1964 aus Stahl, hatte eine Kapazität von ca. 500 l/s und stellte so eine tägliche Trinkwassermenge von ca. 43.200 m³ bereit.

Die beiden Abwasserdruckleitungen DN 500, gebaut aus Graugussrohren mit Stemm- und Schraubmuffen, förderten das in Halle-Neustadt anfallende Mischwasser vom Abwasser-Pumpwerk über sich anschließende Freigefälle-Kanäle bis zur Kläranlage Heide-Nord. Die Kapazität lag bei ca. 600 l/s und damit bei ca. 50.000 m³ Abwasser pro Tag.

Vom Betreiber der Leitungen, der HWS GmbH, wurde die Maßnahme zur Schadensbeseitigung gemäß Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Beseitigung der Hochwasserschäden 2013 Sachsen Anhalt dem LVwA gemeldet, und ein Antrag auf Gewährung von Zuwendungen gestellt.

Vom Maßnahmenträger wurde nach Bestätigung der Förderung die Bietergemeinschaft der Ingenieurbüros Sigma UWT GmbH Halle/ISWT Leipzig mit der Planung der Maßnahme beauftragt. Erklärtes Ziel war, durch den zeitnahen Ersatzneubau der beiden Leitungssysteme die Ver- und Entsorgungssicherheit wieder auf das Niveau vor dem Hochwasser 2013 anzuheben.

Das Vorhaben ging nach einer Planungszeit von 08/2015 bis 03/2016 im Juni 2016 in die Realisierung. Es erfolgte eine Teilung in 2 Bauabschnitte, in denen zum Teil parallel gebaut wurde, in der Summe eine Trasse von ca. 1,1 km Länge, die neu verlegt werden musste. Der BA 1 wurde im Januar 2017 planmäßig fertiggestellt, der BA 2 im Mai 2017.

Verlegt wurden nach Stand der Technik für Trinkwasser Rohre aus duktilem Gußeisen mit Zementmörtelauskleidung und Zementummantelung in der Nennweite DN 600, verbunden durch kraftschlüssige BLS-Muffenverbindungen, und für Abwasser Rohre aus PE-HD in der Dimension 560 x 33,2 mm, die untereinander verschweißt wurden.

Die Verlegung der Trinkwasserleitung erfolgte dabei zur Kostenreduzierung über weite Strecken durch Rohreinzug in eine noch vorhandene, parallel verlaufende und seit geraumer Zeit nicht mehr genutzte weitere Trinkwasserleitung DN 1000.

Die besondere Herausforderung bei der Planung und Ausführung bestand darin, das die Ver- und Entsorgung Halle-Neustadts zu keinem Zeitpunkt unterbrochen werden durfte, was besondere logistische Maßnahmen bei den zu realisierenden Umbindungen, Seitenanschlüssen, Außerbetriebnahmen und Inbetriebnahmen - jeweils in enger Abstimmung mit dem Betreiber - erforderlich machten. Zudem war ein Bauablauf zu konzeptionieren, der dem Umstand Rechnung trug, das nicht ausschließlich Neutrassen zur Verfügung standen, sondern die neuen Rohrleitungen zum Teil in den Trassen der Altleitungen zu verlegen waren.

Rohrgraben für TW DN 600 und 2x ADL Dn500
Rohrgraben für TW DN 600 und 2x ADL Dn500
vormontierte Schiebergruppe
vormontierte Schiebergruppe
Rohreinzug DN 600 Trinkwasser
Rohreinzug DN 600 Trinkwasser
Anbindung Trinkwasser an Bestand
Anbindung Trinkwasser an Bestand
Rohre TW DN 600 GGG bereit zum Einbau
Rohre TW DN 600 GGG bereit zum Einbau
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